Kölner
Stadtgeschichte
mit Kölns
geschichtlichen Epochen
|
Römisches
Köln
um
19
v. Chr. - um 455 n. Chr.
Oppidum Ubiorum
Colonia
Claudia Ara Agrippinensium
( CCAA)
(kurz meist Agrippina)
|
- um 19
v. Chr. Gründung mittels Ansiedlung der Ubier als "Oppidum Ubiorum"
(= Zivile Siedlung der Ubier) durch die Römer (unter
Agrippa, dem Statthalter in Gallien ).
- 15. n. Chr. Geburt der
Agrippina im römischen Köln als Tochter des Heerführeres Germanicus.
Sie war später Mutter Neros und Frau des Kaisers Claudius.
- 50
n. Chr. Erhebung der Siedlung zu einer Colonia (= Stadt römischen
Rechts) mit dem
Namen "Colonia
Claudia Ara Agrippinensium"
(abgekürzt: CCAA)
durch den römischen Kaiser Claudius unter Mitwirkung
Agrippinas.
- um
90 n. Chr. Bau der römischen Stadtmauer .
- ab
um 90 n. Chr. Hauptstadt der
römischen
Provinz Germania
Inferior (Nieder-Germanien) .
- 259/260 - ca. 271
CCAA Residenzstadt des ersten Kaisers Postumus († 269)
des Imperium
Galliarum (gallisches Sonderreich/259/260 - ca. 274) .
- ab um
300 im
Zuge der Reformen
des Kaisers Diokletian CCAA Hauptstadt der neu gegründeten Provinz
Germania Secunda.
- um
310
Bau einer Rheinbrücke und des rechtsrheinischen
Militär-Kastells Divitia
(310 - 315) (im heutigen Stadtteil
Köln-Deutz), veranlasst
vom
römischen Kaiser Konstantin.
- um
313 Maternus erster
verbriefter Bischof Kölns. Die
erste christliche Gemeinde in Köln wird für das 2./3. Jhdt.
vermutet.
- nach
400 Abzug der
römischen
Truppen aus Germanien; ab um 420 wird die Colonia zunehmend
eine fränkische Stadt.
|
Mittelalterliches
Köln
um
455 - um 1500
mit mittelalterlichen Strukturen bis in die frühe
Neuzeit (1794)
Coellen oder Coelln (am Rhein)
(lateinisch meist Colonia
Agrippina) |
Frühmittelalterliches
fränkisches Köln von Mitte 5. Jhdt. bis Mitte 10. Jhdt.
- Um 455
Übernahme des vormaligen
römische Köln von den ripuarischen Franken
(Rheinfranken) und ca.
460 - 507 Residenzstadt deren Teilreiches;
erster König ab um 460/470: Sigibert von Köln.
- 507
Der
Merowinger Chlodwig I (König 482 - 511 ) wird - vermutlich in
Köln - zum
König aller Franken ausgerufen;
Köln
fällt damit an das Frankenreich der Merowinger und 751 nach der
Ablösung der Merowinger an das Frankenreich der Karolinger.
- 795
Das
Bistum Köln wird durch den Karolinger-König Karl den
Großen (ab 800 Kaiser) zum Erzbistum erhoben.
- 925
Das Herzogtum Lothringen (mit Köln) wird nach einer
zwischenzeitlichen
Veränderung wieder
dem Ostfrankenreich zugeschlagen ... Köln wird
quasi deutsch.
Kurfürstliches
Köln von Mitte 10. Jhdt. bis Ende 13. Jhdt.
- 953
Brun/Bruno I wird Erzbischof von Köln und
im Auftrag des Königs Herzog von Lothringen. Bruno I ist somit in
Köln
als erster geistliches Oberhaupt seines Erzbistums und zugleich
weltliches
Oberhaupt seines Herzogtums und damit erster Stadtherr von
Köln. In die Amtszeit Brunos
(953 - 965) fallen
wichtige Veränderungen des Stadtbildes und Kirchen-, Kloster- und
Stiftsgründungen.
- 1028
Der
Kölner Erzbischof erhält das Krönungsrecht im Heiligen
römischen Reich für die in Aachen zu krönenden
Könige.
- 1074
Kölner
Bürger rebellieren erstmalig gegen die weltliche Macht des
Erzbischofs (Anno II).
- 1106
Kaiser
Heinrich IV verleiht den Kölnern das Befestigungsrecht.
Ausgelöst wird damit die zweite mittelalterliche Stadterweiterung mit
einer ersten
Umwallung.
- 23.07.1164
Überführung der Reliquien der "Heiligen Drei Könige"
durch den Erzbischof und Reichskanzler Reinald von Dassel von
Mailand nach Köln.
- 1180
dritte mittelalterliche Stadterweiterung und Abschluss des
mittelalterlichen Stadtumbaus.
- ab
um 1180
Bau der großen mittelalterlichen Befestigungsanlage mit der
großen Stadtmauer.
- 15.08.1248
Grundsteinlegung für den gotischen Kölner Dom
durch
Erzbischof Konrad
von Hochstaden.
- 1259
Verleihung
des Stapelrechts an die Kölner Bürgerschaft durch den
Erzbischof Konrad von Hochstaden.
Dies hatte große Bedeutung für den Handelsplatz
Köln.
Köln
als Freie Reichsstadt ab Ende 13. Jhdt. (1288) bis in frühe Neuzeit
- 1288
Schlacht
bei Worringen mit dem Sieg der Kölner Bürger an der
Seite
des Herzogs von Brabant über ein Bündnis mit u. a. dem
Kölner Erzbischof/Kurfürsten, womit Köln de
facto Freie Reichsstadt wird. Der Erzbischof
verliert
die
weltliche Herrschaft
über die Stadt Köln; die
Macht in der Stadt Köln geht an Patrizierfamilien
(die Geschlechter) über.
- 1350 - 1550
Zeit der Kölner Malerschule (Altkölner Malerei), eine herausragende
Phase
künstlerischen
Schaffens in Köln.
- 1388
Gründung
der Kölner Universität, die erste von
der
Bürgerschaft begründete Uni
in
Deutschland.
- 1396
Ende
der oligarchischen Patrizier- (Geschlechter-) herrschaft; die
22 Gaffeln (Wahlgemeinschaften
der Kaufleute und die Handwerkerzünfte, die sog. "Ämter")
übernehmen die Macht. Die Rechte der Kölner
Bürger werden niedergelegt
im Verbundbrief vom 14.09.1396 (= erste
städtische Verfassung!).
- 19.09.1475
Kaiser Friedrich III erhebt Köln mit dem Reichsstadtprivileg nun
auch
de jure zur Freien
Reichsstadt; dieser Status bleibt bis zur Besetzung durch die Franzosen
1794 erhalten.
- 1512/1513
Aufstand der Gaffeln gegen den Rat, Ergänzung des Verbundbriefes durch
den Transfix-Brief.
- 1583
- 1588 Kölnischer (Truchsessischer)
Krieg zwischen Truppen
des zum Protestantentum gewechselten Kölner
Erzbischofs/Kurfürsten Gebhardt Truchsess von Waldburg mit
den
katholischen und bayerisch-spanischen Truppen seines Nachfolgers Ernst
von Bayern. Durch den Sieg der katholischen Truppen bleibt
der Nordwesten des Reiches
katholisch.
- Ende
17. u. 18. Jhdt. wirtschaftlicher Niedergang und
Verfall
der Reichsstadt.
- 1794
Franz.
Truppen besetzen Köln und beenden den Status Kölns als Freie
Reichsstadt. Damit
enden nun auch in Köln die mittelalterlichen Strukturen.
|
Neuzeitliches
Köln - Köln heute
ab
um 1500
Cöln
Köln |
In
der frühen Neuzeit blieben in Köln die mittelalterlichen Strukturen
weitgehendst erhalten. Der Abschied
vom Mittelalter
dauerte hier länger als anderswo und war im Grunde
genommen erst mit Napoleons Einzug 1794 zu Ende.
Daten bis 1794: siehe oben.
Köln zur
Franzosenzeit 1794 - 1814
- 1794
Franz.
Truppen besetzen Köln und beenden den Status Kölns als Freie
Reichsstadt.
- 1801
Eingliederung
des Rheinlandes und damit auch Kölns in den franz. Staatenverbund.
Die Kölner werden
französische Staatsbürger. Das Erzbistum
Köln und das
Kurfürstentum Köln werden aufgelöst. Der
Adel wird abgeschafft. Die
Rechts- und Wirtschaftssysteme werden modernisiert.
- 1802
Säkularisation
durch die Franzosen mit Aufhebung aller
Klöster und Stifte und Einführung der Glaubensfreiheit. Der
kirchliche
Besitz fällt an den Staat
und
wird größtenteils an Bürger verkauft. Die Kloster- und
Stiftskirchen
(und damit 11 der heutigen 12 großen Romanischen Kirchen) werden in
Pfarrkirchen
umgewidmet; viele
Kirchen werden
geschlossen, viele
abgerissen.
- 1814 Die
Preußen ziehen in Köln ein. Die
Franzosenherrschaft ist beendet.
Preußisches
Köln 1815 -
1918
- 1815 Köln wird auf
dem Wiener Kongress (1815) dem
Königreich Preußen (Rheinprovinz)
zugeteilt,
wird
Festungsstadt und neben Berlin wichtigste Stadt Preußens.
- 1816
Beginn des Aufbaus der preußischen Festungsringe (innerer Ring
ab 1816, äußerer Ring ab 1873).
- 1823
Reformierung
des Kölner Karnevals;
in Köln zieht
der erste Rosenmontagszug als erster organisierter
Karnevalsumzug Deutschlands.
- 04.09.1842
Grundsteinlegung für den Weiterbau des um 1530
unterbrochen Baus des Kölner
Doms.
- 1859
Einweihung der
Dombrücke, der ersten festen Rheinbrücke nach der
Römerzeit, und des Central-Personenbahnhofs Köln.
- 1860 Gründung des Kölner Zoos
- 1862
Nicolaus Otto beginnt in Köln mit der Entwicklung eines
Viertakt-Motors,
eine
für die Motorisierung der Welt bahnbrechende Erfindung.
- 15.10.1880
feierliche Einweihung des nunmehr fertiggestellten Kölner Doms
durch den Kaiser als nationales Ereignis
Deutschlands.
- 1883
Beginn
der neuzeitlichen Stadterweiterungen (nach Abriss der mittelalterlichen
Stadtmauer 1881)
- 1894
Einweihung
des Kölner Hauptbahnhofes direkt neben dem Dom an der Stelle des mit
der Dombrücke erstellten
Zentral-Bahnhofes.
Republikanisches Köln ab
1918
- 1917
Konrad
Adenauer
wird zum
Kölner Oberbürgermeister gewählt (Absetzung 1933 durch die Nazis).
- 08.11.1918 Aufstand von revolutionären Sodaten in Köln. Der Kölner Arbeiter- und Soldatenrat übernimmt übergangsweise Köln.
- 1918
Nach Ende
des 1.
Weltkriegs gehört Köln zum Freistaat Preußen in der ersten deutschen
Republik ("Weimarer Republik") .
- 1919 Die
Kölner
Universität wird nach der Schließung in der Franzosenzeit neu
gegründet.
- 1931
Der
Autobauer Ford nimmt seine Produktion am Standort in Köln-Niehl
auf.
- 1922
Gründung
der
Kölner Messegesellschaft.
- Ab 1942
beginnen die flächendeckenden Bombenangriffe im 2. Weltkrieg auf Köln;
Köln
war zum Kriegsende fast völlig
zerstört (die Innenstadt zu 90%).
- 1948
700-Jahrfeier der
Grundsteinlegung des Kölner
Doms.
- 1949 Köln gehört zum Bundesland
Nordrhein-Westfalen der neu gegründeten Bundesrepublik
Deutschland.
- 1950
1900-Jahrfeier Kölns
(Köln rechnet ab der Erhebung der römischen Siedlung 50 n.
Chr. zur Colonia und nicht wie andere
alte Städte ab der Gründung um 19. v. Chr.).
- 1962
Der 1.
FC Köln wird
zum ersten Mal Deutscher Fußball-Meister.
- 1972
Der
Kölner Dichter
Heinrich Böll erhält den Literatur-Nobelpreis.
- 1975
letzte neuzeitliche Stadterweiterung mit weiteren
Eingemeindungen.
Mit dem Abschluss der 1883 begonnenen Stadterweiterungen
erreichte
Köln seine heutige Fläche und Einwohnerzahl als
Millionenstadt.
- 1977 Der Kölner
EC wird
zum ersten Mal deutscher Eishockey-Meister.
- 1999
"Kölner
Juni-Gipfel
1999", das EU-Gipfel-Treffen des
Europäischen Rates (03. - 04.06.99) und der
Weltwirtschaftsgipfel der Staats- und Regierungs-Chef der G
8-Staaten in Köln.
- 2005
XX.
katholischer Weltjugendtag
in Köln (mit Besuch des Papstes
Benedikt XVI), ein
Mega-Ereignis und
wohl die bisher größte Veranstaltung in der Bundesrepublik
überhaupt.
- 2006
Köln ist einer der Austragungsorte der Fußball-WM
2006.
- 03.03.2009
Einsturz
des
Gebäudes des Historischen Archivs der Stadt Köln mit noch
nicht übersehbaren Folgen für das
umfangreiche Archivgut, dem "Gedächtnis der Stadt".
- 2010
Köln wird
im Mai 2010 nun auch nach der
NRW-üblichen Zählweise mit nur den Erstwohnsitzen vierte
Millionenstadt Deutschlands - und
damit nun wohl endgültig - . Bereits im
Dezember 1991 hatte Köln mit der hier üblichen
Zählweise inkl. der Zweitwohnsitze die Million
erreicht.
Kölner Stadtbezirke
Die Millionenstadt Köln ist gegliedert in 9 Stadtbezirke mit insgesamt 86 Stadtteilen.
Stadtbezirke:
- zentraler Stadtbezirk 1/ Innenstadt
- linksrheinische Stadtbezirke
2/ Rodenkirchen, 3/ Lindenthal, 4/ Ehrenfeld, 5/ Nippes und 6/ Chorweiler sowie rechtsrheinische Stadtbezirke 7/ Porz, 8/ Kalk und 9/ Mülheim
Der Stadtbezirk 1/ Innenstadt umfasst die Gründungsstadt, das Römische Köln am linken Rheinufer inkl. dem rechtsrheinischen römischen Divitia (im heutigen Stadtteil Deutz), und das Mittelalterische Köln
mit der mittelalterlichen Stadt vom Rhein bis zu der großen mittelalterlichen Stadtmauer
(in der Trasse der heutigen Ringstraße) (= heutige Stadtteile Altstadt) und den Bereich der 1. Stadterweiterung 1881 (= heutige Stadtteile Neustadt). Mit den nachfolgenden weiteren Stadterweiterungen um den
historischen Stadtkern mittels Eingemeindung ehedem
selbständigen Gemeinden entstanden beidseits des Rheins die heutigen Stadtbezirke 2 bis 9.
Die 86 Stadtteile sind sehr unterschiedlich
geprägt:
Die Stadteile Altstadt-Süd und Altstadt-Nord, Neustadt-Süd und
Neustadt-Nord
und Deutz im Stadtbezirk Innenstadt bilden das historische und kulturelle Zentrum der
Millionenstadt. In diesem zentralen Stadtbezirk befinden sich fast alle Kölner Museen, die Kölner Bühnen (Oper- und Schauspielhaus) und die
Kölner Philharmonie. Im Zentrum der Domstadt Köln
steht direkt neben dem Hauptbahnhof der gigantische weltberühmte Kölner Dom. In den Stadtteilen Altstadt-Nord/-Süd verteilt befindet sich das herausragende Ensemble der 12 Romanischen Kirchen Kölns. Im Stadtbezirk 1 sind auch prägend die bedeutenden Fernseh- und Hörfunk-Organisationen der Medienmetropole
Köln (mit der größten ARD-Rundfunkanstalt WDR im Herz der Metropole in
Dom-Nähe und dem Sendezentrum der RTL-Gruppe in Köln-Deutz), die Kölnmesse als eine der führenden Messen Deutschlands im rechtsrheinischen
Stadteil Deutz und die größte deutsche Veranstaltungshalle, die Kölnarena (Lanxess-Arena), ebenfalls in Köln-Deutz. Und in dem zentralen Stadtbezirk 1 befinden
sich etliche überregional bekannte und beliebte Einkaufsmeilen (u. a. Hohe Str., Schildergasse, Breite Str. /Ehrenstr. und
Neumarkt) sowie etliche Vergnügungs- und Feier-Zentren (u. a. im Bereich Heumarkt/Alter Markt/Martinsviertel,
Rheingarten sowie in der Kölner Südstadt um den Chlodwigplatz und im Studentenviertel um den Zülpicher Platz).
Diese Merkmale der Innenstadt sind natürlich auch die die
haupsächlichen Anziehungsorte für die große und zunehmende Anzahl von Touristen in Köln.
Die Stadtteile in den die Innenstadt umfassenden Stadtbezirken (gelegentlich noch "Vororte" genannt) sind sehr unterschiedlich geprägt. Einige Beipiele: Lindenthal und Sülz im westlichen Stadtbezirk
Lindenthal sind stark geprägt durch das Universitätsviertel mit der Uni
Köln, eine der zwei größten deutschen Universitäten, mit inkl.
der Uni-Klinik Köln. Im Stadtteil Müngersdorf im westlichen Stadtbezirk Lindenthal dominert der städtische "Sportpark
Müngersdorf" (früher: "Kölner Stadion") mit u. a. der großen Fußball-Arena ("Rhein Energie-Stadion"), der
Sporthochschule Köln und zahlreichen weiteren Sportanlagen. Im Stadtteil
Niehl im nördlichen Stadtbezirk Nippes ist der weltweit fünftgrößte Autohersteller Ford mit dem Sitz und
Stammwerk Köln der Ford-Werke GmbH sowie der Ford-Zentrale
Europa ("Ford of Europe") angesiedelt. Die Stadtteile
Hahnwald und Marienburg im südlichen Stadtbezirk
Rodenkirchen sind geprägt durch eine Ansammlung von dort wohnenden Prominenten und
wohlhabenden Bürgern. Vor allem im Stadtteil Hahnwald wohnen prominente Künstler, Medienstars und Fußballer. Im Stadtteil Köln-Wahn im rechtsrheinischen Stadtbezirk Porz ist der Flughafen Köln/Bonn angesiedelt. Als
Vergnügungs- und Feier-Zentren in diesen Stadtteilen sind vor allem zu
nennen: Sülz/Klettenberg (im Stadtbezirk 3), Ehrenfeld (im Stadtbezirk 4), Nippes (im Stadtbezirk 5) und Mülheim (im Stadtbezirk 9).
Ungeachtet der amtlichen Einteilung Kölns in Stadtbezirke und Stadtteile gibt es in der ca. 2000 Jahre alten Römerstadt etliche sog. "Veedel"
(Stadtviertel),
die jeweils ein bestimmtes Lebensumfeld darstellen und für das
Alltagsleben der Kölner eine große Rolle spielen. Im
heutigen Kölner
Sprachgebrauch wird übrigens unter "Altstadt" zumeist nicht der
vorgenannte politische Begriff, sondern das
stark touristisch geprägte Vergnügungsviertel
in Rheinnähe zwischen Hohenzollernbrücke und Deutzer Brücke (mit Alter
Markt,
Heumarkt, Martinsviertel und Rheingarten) innerhalb der
amtlichen Stadtteile Altstadt verstanden.
|
|
Historische
Kölner
Persönlichkeiten der Kölner Stadtgeschichte
|
Wichtigste
Personen
- An
der Stadtgründung Kölns beteiligte Römer
- Marcus
Vipsanius Agrippa (um 63
v. Chr. - 12 v. Chr., römischer Statthalter in
der Provinz Gallia, mit der Gründung Kölns als Oppidum Ubiorum
(Zivile Siedlung der Ubier)
mittels Ansiedlung der Ubier um 19 v. Chr.
- der Prinzipat
Augustus, der
zum Zeitpunkt der
Gründung der Ubiersiedlung das Römische Imperium regierte (27
v. Chr. bis 14 n. Chr.) und die Siedlung
ab ca. 7 v.
Chr. zur späteren Größe und Bedeutung ausbauen
ließ,
- Julia
Agrippina
(* 06.11.15 n. Chr. im römischen Köln, † 59), Ehefau des römischen
Kaisers Claudius, als solche Mitwirkung bei der Erhebung der römischen
Siedlung zur Colonia
- Kaiser
Claudius (10 v.
Chr. - † 54 n. Chr.) mit Erhebung der der römischen
Siedlung zur Colonia
Claudia
Ara Agrippinensium ("CCAA") 50 n. Chr.
- Heilige
Ursula von Köln
( 4. Jhdt.), Legendenfigur, Stadtpatronin und für die
Bedeutung
Kölns als mittelalterliche Pilgerstadt von großer Bedeutung.
- Erzbischof
Bruno
(Brun)
(* 925, † 965), erster Erzbischof, der zugleich
geistliches Oberhaupt seines Erzbistums und
weltliches Oberhaupt seines Herzogtums war.
- Ezbischof
Rainald
von Dassel (* um
1120, † 1167), der 1164 die Gebeine der
Heiligen
Drei Könige als Kriegsbeute von Mailand
nach
Köln brachte
(später Auslösung des Baus des Kölner Dom und für die
Bedeutung
Kölns als mittelalterliche Pilgerstadt von großer Bedeutung).
- Erzbischof
Konrad
I. von
Hochstaden
(*
1205, † 1261), der am 15.08.1248
den Grundstein für den gotischen Kölner Dom legte und Köln am
07.05.1259 das Stapelrecht verlieh, das
für die Entwicklung der
Handelsmetropole Köln von großer Bedeutung war.
- Albertus
Magnus
(* um 1200, † 1280 in Köln), einer der
größten Gelehrten des Mittelalters, der lange in Köln lebte und lehrte.
- Matthias
und Gerhald
Overstolz aus einer Patrizierfamilie, die im 13. Jhdt.
maßgeblich
an den Auseinadersetzungen mit dem Fürstbischof beteiligt war.
- Stefan
Lochner
(* um 1400, † 1451 in Köln), der bekannteste und bedeutendste
Maler
der renommierten Kölner
Malerschule (Altkölner Malerei).
- Peter
Paul Rubens
(*
1577 in
Siegen, † 1640), der berühmte flämische Barockmaler,
verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Köln (1578-1587).
- Johann
Maria Farina
( * 1685, †
1766 in
Köln), der 1709 in Köln die erste
Parfümfabrik der
Welt gründete; er war Erfinder des ältesten heute noch produzierten Eau
de Cologne.
- Ferdinand
Franz Wallraf
(* 1748 in Köln, † 1824 in Köln,) ein
bedeutender Kunstsammler und Namensgeber des Wallraf-Richartz-Museum,
der 1818 seine umfangreiche Kunstsammlung seiner Heimatstadt
Köln vermachte.
- Georg
Simon Ohm (*
1789, †
1854,) Lehrer und Dozent von 1817-1826 am
Dreikönigs-Gymnasium
in Köln und definierte dort 1826 das "Ohmsche Gesetz", das
Grundgesetz der Elektrizität.
- Sulpiz
Boisserée (* 1783 in Köln, † 1854), ein
Kunstsammler
und Historiker, der
maßgeblich an
der Idee
und der Planung zum Weiterbau
des Kölner Doms
im 19. Jhdt.. beteiligt war.
- Adolf
Kolping
(* 1813 in Kerpen bei Köln, † 1865 in
Köln), katholischer
Priester und Begründer des Kolpingwerkes.
- Nicolaus
Otto
(* 1832, †
1891 in Köln), ab 1862 Entwickler eines Viertakt-Motors
("Otto-Motor"),
mit dem ab
dem Produktionsstart 1876 die Motorisierung der Welt
begann.
- Ferdinand
August Bebel (* 1840 in Köln-Deutz; † 1913 ), Arbeiterführer
des 19. Jhdt.,
sozialistischer Politiker und Mitbegründer der SPD.
- Konrad Adenauer
(* 1876 in Köln, † 1967 in Rhöndorf bei Bonn), von
1917 bis 1933 und 1945 Kölner Oberbürgermeister und
von
1949 bis 1963 erster Bundeskanzler der Bundesrepublik
Deutschland.
- Wilhelm
„Willi“ Ostermann
(* 1876 in Mülheim, heute: Köln-Mülheim, † 1936 in Köln
),
einer der
populärsten und erfolgreichsten Kölner Liedermacher und
Karnevalsschlager-Komponisten.
- Willy
Millowitsch (* 1909 in Köln, † 1999
in Köln), bekannter
und beliebter Volksschauspieler in seinem Millowitsch-Theater
und durch viele Filme und Rollen in
Fernsehspielen bundesweit bekannt.
- Heinrich
Böll
(* 1917 in der Kölner Südstadt, † 1985 ,) einer der
prominentesten deutschen Nachkriegs-Schriftsteller, der
den
Nobelpreis
für Literatur erhielt.
- Prof.
Dr. Peter Ludwig
(* 1925, † 1996) und Prof. Dr.
Irene Ludwig (* 1927, † 2010), Unternehmer in
Aachen sowie
bedeutende Kunst-Sammler und Mäzene und mit sehr
vielen
Schenkungen Auslöser und Namensgeber des Museum
Ludwig.
- Gerhard
Richter (* 1932), einer der bedeutendsten Künstler der
Gegenwart, der seit 1983 in Köln lebt und arbeitet.
- Wolfgang
Niedecken (* 1951 in Köln),
Sänger, Musiker und bildender Künstler sowie Ende der 1970er Jahre
Gründer der Kölsch-Rock-Band BAP.
|
Große Veranstaltungen und Ereignisse in Köln
|
regelmäßige
Großveranstaltungen
- Kölner
Rosenmontagszug
("Dr' Zoch"), der größte Karnevalsumzug in
Deutschland.
- Cologne Pride/Christopher Street Day
(CSD), ein Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag der
Homosexuellen - inzwischen
wohl wohl größte Veranstaltung dieser Art in Europa - (im
Juli).
- Kölner Lichter, mittlerweile größten
Feuerwerk Deutschlands und einem der größten und
schönsten Europas am Rheinufer
der Kölner Innenstadt (im Juli).
- Köln-Marathon, einer
der vier
größten Straßen-Marathonläufe Deutschlands (im September - neu! -).
- Kölner
Weihnachtsmärkte mit seinen 6
großen Märkten in der Kölner Innenstadt (ab Ende November),
daneben
häufig große
Einzel-Veranstaltungen (Sport, Kultur und - heute sog. -
Events).
|
Einwohnerentwicklung
Kölns
(Quelle ab Ende des
Mittelalters amtliche Zahlen/ Jahrbuch der Stadt Köln) |
Epoche
|
Jahr
|
Einwohner
|
Fläche
(ha)
|
Anmerkung
|
römisches
Köln
|
*
|
ca.
20 000 (bis 40 000) *
|
97
|
< *
römische Blütezeit
|
mittelalterliches
Köln
|
um
940
|
|
122
|
nach
Abschluss der 1. mittelalterlichen Stadterweiterung
|
1106
|
ca.
12 000 |
223
|
nach
der 2. mittelalterlichen Stadterweiterung |
1180
|
ca.
20 000 - 30 000 |
401
|
nach
der 3.
mittelalterlichen Stadterweiterung |
ab
13. Jhdt |
um
40 000 |
|
1500
|
um
40 000 |
|
neuzeitliches
Köln
mit noch
mittelalterlichen Strukturen
bis um 1794
|
1794
|
44 500 |
770
|
mit Grenzen nach der französischen
Besetzung |
1816
|
49
300 |
1815
Eingliederung in Preußen |
1860 |
117
700 |
|
1883 |
150
200 |
1006 |
nach
der 1. Stadterweiterung |
1888 |
261
400 |
11133
|
nach
der 2. Stadterweiterung |
1910 |
516 500
|
|
nach der 3. Stadterweiterung |
1914 |
635
700 |
|
nach
der
4. Stadterweiterung |
1922
|
674
900 |
25125
|
nach
der 5. Stadterweiterung |
1939 |
768
300 |
|
1960
|
803
600
|
|
1976 |
981
000
|
40518
|
nach
der 1976 korrigierten 6. Stadterweiterung von 1975 |
1991
|
|
1
000 800 inkl. Zweitwohnsitz
|
2010
|
1
006 900
|
1
027 500 inkl. Zweitwohnsitz |
2011
|
1
013 700 |
laut
Volkszählung/Stand
31.12.2011 (Erstwohnsitz) |
2014
|
1 044 900/1 053 500
|
Hauptwohnsitz/insgesamt *
|
2017
|
1 084 800
|
insgesamt ** |
2040
|
1,15
Mio.
1,25 Mio.
|
Prognose
Stadt
Köln (2018)
Prognose
NRW (04.2015) |
Quelle:
Fläche und Einwohner amtlichen Zahlen (Statistisches Jahrbuch
2012 der Stadt Köln bzw. Zensus
2011 -
Einwohner ab Ende des
Mittelalters! -. Hinweis:
Alle Einwohnerzahlen - auch aus amtlichen Quellen - vor dem späten Mittelalter (vor
15. Jhdt.) sind als grobe Schätzungen
anzusehen. Genauer sind hingegen die Flächenangaben.
* laut Datei "Einwohnerentwicklung 2014" der Stadt Köln
** laut Datei "Einwohnerentwicklung 2017" der Stadt Köln
Im
internationalen Köln wohnen ca. 209500 Ausländer aus über 180 Nationen
(Stand 04.2018). Zahlenmäßig an der Spitze stehen Bewohner aus der
Türkei, Italien, Polen, Irak und Bulgarien.
|