Köln
- die
Rheinmetropole
und alte
Römerstadt   |
zugehörige Rubrik |
Thema |
Detail-Thema
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Anhang |
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Kölner Bauwerke
|
12 Romanische
Kirchen in Köln
-
ein hochrangiges Kultur-Ensemble -
inhaltlich überarbeitet:
Febr. 2016 und häufig aktualisiert 
|
Auszüge aus
"Veto
Colonia":
|
Romanische
Kirchen in Köln ... und Kölner Pfarrkirchen im
Mittelalter
St. Maria im
Kapitol - St. Gereon - Groß St. Martin - St. Aposteln - St. Pantaleon
und 7
weitere große Romanische Kirchen |
0. Einleitung
und Inhalt
Auf dieser Seite wird in Ergänzung der
Themen-Seiten Kölner
Bauwerke und Kölner Denkmäler sowie Das
Mittelalterliche
Köln das Ensemble der 12 großen
Romanischen Kirchen in Köln vorgestellt. Ferner werden weitere kleine
romanischen Kirchen, die
Kölner Pfarrbezirke im Mittelalter und die
verbliebenen mittelalterliche Pfarrkirchen
aufgeführt.
Der romanische
Baustil
trat
ab um 1000 bis um 1250 vor allem in Deutschland, Frankreich und Italien
auf und
ist heute fast ausschließlich bei Kirchen erhalten. Er wurde
abgelöst durch den gotischen Baustil (wie beim Kölner Dom). Der
beherrschende romanische Bautyp ist die dreischiffigen Basilika mit
kreuzförmigem Grundriss, einem Mittelschiff und
Fenstern im Obergaden.
Neben den durch zumeist durch Pfeiler getrennten Schiffen und
dem Chor im Osten sind Querhäuser und
Emporen Bestandteile der sakralen Großbauten.
Im Osten - zur
aufgehenden Sonne hin - befindet sich der Altar. Typisch
sind die massigen schweren Mauern, die schmucklosen strengen Bauteile
und die runden Fensterbögen. Die Portalfassade im Westen
werden zumeist durch zwei wuchtige Türme betont. Unter Altar und
Ostchor befinden sich oft Krypten. In Köln sind
3 der 12 großen Romanischen Kirchen nach dem sog.
Trikonchos-Prinzip mit kleeblattförmigem Grundriß des Chors
nach dem Vorbild der Geburtskirche
in Bethlehem gebaut worden (als erste St. Maria im Kapitol).
Förderverein Romanische Kirchen Köln e. V:
1985
feierte Köln mit dem Jahr der Romanischen Kirchen
den vollendeten Wiederaufbau der
im Krieg stark zerstörten 12 großen Romanischen Kirchen, die seitdem
wieder zugänglich sind. Renovierung, Erhaltung
und Ausgestaltung
der Kölner Romanischen Kirchen und deren Kunstwerke unterstützt maßgeblich der Förderverein
Romanische
Kirchen Köln e. V.,
in dem der Autor dieses Internet-Auftritts Mitglied ist. Vieles
ist schon unter Mithilfe des Fördervereins erreicht worden. Vieles ist
aber auch noch zu tun, nämlich (auszugsweises Zitat aus dem Faltblatt
des Vereins) insbesondere die weitere Unterstützung bei der Erhaltung
und Ausgestaltung der Kirchen, die Sensibilisierung der
Verantwortungsträger bezüglich der Verbesserung des Umfeldes der
Kirchen und bei der Planung der Via Sacra und der Via Culturalis). Der
Verein lädt
auch regelmäßig Mitglieder und die Kölner Bürger zu
höchst interessanten Führungen in die Kirchen und zu Vorträgen ein. Für
ausführliche Informationen
zum romanischen Baustil und zu den einzelnen Kirchen sowie
über
den Verein besuchen Sie bitte dessen Internet-Auftritt unter "www.romanische-kirchen-koeln.de".
Empfehlenswert ist auch ein neues Buch "Die großen Romanischen Kirchen in Köln"
(Herausgeber Förderverein Romanische Kirchen Köln e. V. im
Greven-Verlag Köln). Der
Förderverein und die Stadt Köln bereiten derzeit einen Antrag auf
Aufnahme
des Ensembles
"Romanische Kirchen Köln"
in die der Liste
des UNESCO-Weltkulturerbestätten vor! Eine Unterstützung der
Ziele
des Fördervereins Romanische Kirchen
Köln durch eine Mitgliedschaft oder durch Spenden
ist sehr zu empfehlen.
1.1 Kölner Kirchen
im Mittelalter
In Köln gab es im Mittelalter neben
den Klöstern und Stiften und deren Kirchen die im damaligen Deutschland mit
Abstand größte Zahl an Pfarrbezirken
(Pfarrsprengel),
nämlich bis zum Beginn des 19. Jhdt. 19 Pfarreien. Im
Vergleich dazu die Zahl Pfarrbezirke anderer bedeutende Städte jener
Zeit (Zitat aus einem Jahrbuch
des Förderverein Romanische Kirchen Köln): "Augsburg 6, Lübeck 5, Nürnberg 2".
Insges. gab es in der mittelalterlichen Metropole Köln eine
überaus
große Zahl an Kirchen. Um 1500 sollen es mehr
als 300
Kirchen und Kapellen gewesen
sein. In
einem mittelalterlichen Reisebericht hieß es: "... soviel
wie das Jahr Tage hat". Hierzu ein Zitat des Förderverein
Romanische Kirchen/Nov. 2010: "Bis
zum Umbruch
im 19. Jhdt. gab es 168 öffentliche Kirchen und
Kapellen und fast ebensoviel private und Kloster-Kapellen.".
Kölntypisch war, dass ab
dem 12.Jhdt. alle
Pfarreien eng mit Stiften (davon einige mit dem Domstift) oder
Klöstern verbunden waren, und zwar in 3 unterschiedlichen
Konstellationen der Pfarrkirchen:
- Pfarrkirchen in
einer baulichen Einheit mit Stifts-/Klosterkirchen
- Pfarrkirchen in
separaten Bauten
- in
völliger Abhängigkeit zu den Stiften/Klöstern oder
- in einem
gewissen
Maß an Selbständigkeit von den
Stiften ("Bürgerpfarreien").
Mit der
Säkularisation in 1802 (=
Aufhebung
kirchlicher Organisationen und Verstaatlichung des kirchliches
Besitzes)
wurden
alle
katholische Klöster und Stifte aufgehoben und deren Besitztümer in
Staatseigentum überführt und größtenteils
verkauft. Die zu
Klöstern/Stiften
gehörenden
Pfarrkirchen wurden in der französichen Phase des Neuzeitlichen Köln ab
1802 im
Zuge der Säkularisation
durch die Franzosen ebenfalls aufgehoben und abgerissen (außer Pfarrkirche
St. Peter neben St.
Cäcilien), wobei ein Teil der
Zerstörungen erst in der nachfolgenden preußischen Zeit erfolgte. Die
zumeist größeren und architektonisch wertvolleren
vormaligen Kloster-/Stiftskirchen (und damit 11
der heutigen 12 großen Romanischen Kirchen) wurden in
Pfarrkirchen
umgewandelt. Ab ca. 1850 wurden diese
Kirchen aufwendig renoviert, wobei sie in der
Baustil-Epoche des Historismus, bei
der auf ältere Stilrichtungen zurückgriffen und diese nachgeahmt wurden, in
ihren ursprünglichen mittelalterlichen Stil rückversetzt
worden sind. Das geschah so, wie man sich in
dieser Zeit den mittelalterlichen Stil vorstellte (mit neuromanischen
und neugotischen Stilformen und farbigen Ausmalungen). Ab 1920
wurden diese im 19. Jhdt. eingebrachten historistischen Ausstattungen und die
Farbenpracht zum Teil wieder zurückgenommen; den
Rest erledigte dann der zweite Weltkrieg.
1.2 Ensemble
"12
Romanische Kirchen Köln" (große Romanische Kirchen)
Das Kultur-Ensemble 12
Romanische
Kirchen Köln (mit St.
Pantaleon als
älteste
und St.
Kunibert
als jüngste) entstammt dem großen Kirchenschatz des
Mittelalters. Diese vom 9. bis Anfang 13. Jhdt. erstellten
sowie nach dem Krieg erhaltenen und zumeist aufwendig
restaurierten Romanische Kirchen waren
nach ihrem Aufbau in der Romanik-Phase später mit anderen
Stilrichtungen erweitert und/oder umgebaut worden. 11 der 12 Kirchen waren
Stiftskirchen oder
Klosterkirchen. 5
der 12 Romanischen Kirchen Kölns haben den Status einer "Basilika
Minor" (=
ein besonderer Ehrentitel des Papstes für bedeutende Kirchen
unabhängig von ihrem Baustil): St. Kunibert, St. Gereon, St.
Aposteln, St. Maria im Kapitol und St. Severin. Dieses Kultur-Ensemble in
der
Kölner Innenstadt ist heute ein in Deutschland einzigartiges
kulturelles Erbe.
Diese 12 Kirchen befinden
sich alle innerhalb des Gebiets des von der ehemaligen
mittelalterlichen Stadtmauer
geschützten
Mittelalterlichen Köln
- also in den heutigen Kölner Stadtteilen Altstadt/Nord
und Altstadt/Süd -. 3 dieser
12 Kirchen stehen ferner auf dem Gebiet des vorhergehenden antiken Römischen
Köln. Davon wiederum stehen 2
Kirchen innerhalb der von der ehemaligen römischen
Stadtmauer
umfassten römischen Kernstadt (St.
Maria im Kapitol und St.
Cäcilien) und 1 auf der in frührömischer Zeit
vorgelagerten Rheininsel (Groß St.
Martin). 8 der 12 Kirchen sind auf Fundamenten von römischen
Bauwerken erstellt worden.
Liste der nach dem Weltkrieg erhaltenen und restaurierten 12
großen Romanischen
Kirchen Kölns in
der
Kölner Innenstadt (von Norden nach Süden):
Romanische
Kirchen |
vormals
Stiftskirche
|
vormals
Klosterkirche |
vormals den Stiften/Klöstern
zugehörige Pfarrkirche(n)
|
Baudaten//Weihe
der Romanischen Kirchen |
St. Kunibert
|
+
|
|
<<<
St. Lupus *
|
um
1215 - 1247//1247
|
St. Ursula |
+ |
|
St.
Maria Ablass * ***
|
2.
Viertel 12. Jhdt.//Altar 1135 |
St. Gereon |
+
|
|
St.
Christoph * |
Dekagon
um 1210
- 1227//
|
St. Andreas |
+
|
|
St.
Paul * |
vor
1200 - um 1220//
|
Groß St.
Martin |
|
+
|
St.
Brigiden (St. Brigida) *
|
1150
- Mitte 13. Jhdt.//Chor 1172
|
St. Aposteln |
+
|
|
<<< |
1.
Hälfte 11.
Jhdt.//
|
St.
Cäcilien
(jetzt genutzt vom Museum Schnütgen)
|
+
|
|
St.
Peter ***
|
1130
- 1160//
|
St. Maria im
Kapitol |
+
(ab 12. Jhdt.)
|
(+)
|
Klein
St. Martin * *** |
1040
- 1065//1065
|
St. Maria
in Lyskirchen |
** |
|
-
|
um
1200 - um 1220//
|
St.
Georg
|
+
|
|
St.
Jakob *
St. Maria Lyskirchen
|
um
1059 - 1067//1067
|
St. Pantaleon |
|
+
|
St.
Mauritius ***
|
966
- 980//Chor 980
|
St.
Severin |
+
|
|
<<<
St. Johann Baptist ***
|
9./10. Jhdt.//1043
|
Erläuterungen 
|
Alle
katholische Klöster und Stifte wurden in der französichen Phase des Neuzeitlichen Köln ab
1802 im
Zuge der Säkularisation
durch die Franzosen aufgehoben (s. Ziffer 1.1).
|
<<<
Bauliche
Einheit mit Kloster-/Stiftskirche.
* Kirche
existiert nicht mehr.
** Früher
abhängige Pfarrkirche im Bereich
des Stifts St.
Georg.
***
Siehe unter Pfarrkirchen.
|
Stift: Ein Stift ist eine Anstalt mit einer christlichen Lebensgemeinschaft von Klerikern, die ohne Ablegung von Gelübden in einer klosterähnlichen Anlage leben.
Kloster: Ein Kloster ist eine Anlage, in der Menschen (Mönche oder Nonnen) in einer auf die Ausübung ihrer Religion konzentrierten Lebensweise zusammenleben.
|
Diese 12
Kirchen
werden nachfolgend im einzelnen vorgestellt (Ziffer 4).
Als Besuchsweg
eignen sich die geplante Via Sacra
und
Vorschläge des Autors. In Köln wird - auch
von der KölnTourismus GmbH, der offiziellen Tourismusorganisation
der Stadt - u. E. das Kirchen-Ensemble nicht angemessen beworben. In
einem
Prospekt "Heiliges Köln" sind die 12 Romanischen Kirchen zwar erwähnt
und drei sind auch beschrieben. Es
fehlt aber eine eigene
Broschüre "Ensemble Romanische Kirchen
Köln" mit einer kurzen Beschreibung aller 12 Kirchen mit
Lageskizzen, mit Vorschlägen
für Besucherwege und mit Angabe der Bahnstation
(siehe
auch Mängelliste
Kölner Denkmäler). Es gibt zwar ein informatives
Faltblatt des Fördervereins
Romanische Kirchen,
das erfüllt aber nicht alle vorstehenden Forderungen und ist zudem
nicht in dem Touristenbüro am Dom sondern nur über den Förderverein
und im Domforum zu erhalten, ist also vermutlich bei den meisten
Touristen unbekannt.
1.3 Kleine
Romanische
Kirchen in Köln
1985
feierte Köln - wie schon erwähnt - mit dem Jahr der Romanischen
Kirchen
den vollendeten Wiederaufbau der
im Krieg stark zerstörten 12 großen Kirchen, die seitdem wieder
zugänglich
sind. Neben
den unter 1.2 aufgeführten 12 großen Romanischen Kirchen gibt es
in Kölner
Stadtteilen
- ehedem Städte und Dörfer im Umland der mittelalterlichen
Stadt - noch weitere 13 kleine Romanische
Kirchen,
nämlich
- Alt St. Heribert in
Köln-Deutz gegenüber der Kölner Altstadt, die Kirche des
mittelalterlichen Benediktiner-Klosters auf dem Gelände des
ehemaligen römischen Kastells Divitia (Anfang 11. Jhdt., im
17.
Jhdt. neu
errichtet)
- Alt St. Stephan, das
"Krieler
Dömchen", in
Köln-Lindenthal,
eine ehemalige
Dorfkirche aus der
Karolingerzeit (nach
St.
Gereon
das zweitälteste sakrale Gebäude Kölns, errichtet als festes Bauwerk um
900 mit
mehreren An-
und
Umbauten bis in das 13. Jhdt. und später)
- Alt St.
Maternus, das "Kapellchen", in Köln-Rodenkirchen (ab 11. Jhdt., Umbauten bis
zum 17.
Jhdt.)
sowie
- St. Martinus in Esch (11. Jhdt., mit Erweiterungen 13.
und 16. Jhdt.)
- St.
Severin in
Lövenich (12. Jhdt.)
- St. Brictius in Merkenich (nur Reste
der romanischen Kirche erhalten, Neubau 20 Jhdt.)
- Alt St. Katharina in Niehl (12. Jhdt.,
Umbauten 13. und 15. Jhdt.)
- St. Amandus in Rheinkassel (ab 11.
Jhdt., Umbau 17. Jhdt.)
- St. Nikolaus in Dünnwald, St. Michael
(12. Jhdt., Umbauten 12. und 17. Jhdt.)
- St. Cornelius in
Rath-Heumar (12. Jhdt, Turm erhalten, ansonsten
Neubau 19. Jhdt.)
- St. Michael Porz-Zündorf (12. Jhdt.,
Anbauten 17. Jhdt.)
- St. Martin in
Porz-Zündorf (12. Jhdt., Turm teilweise erhalten, Neubau 18. Jhdt.)
- St. Nikolaus in Porz-Westhoven (12.
Jhdt.)
2. Mittelalterliche Pfarrkirchen
Wie unter Ziffer 1 erwähnt,
gab es
im Mittelalter in Köln die im damaligen Deutschland mit Abstand größte
Zahl an Pfarrbezirken
(Pfarrsprengel),
nämlich bis zum Beginn des 19. Jhdt. 19 Pfarreien. In der nachfolgenden Liste der Pfarrkirchen in diesen 19 mittelalterlichen
Pfarrbezirken sind die 3 unterschiedlichen mitttelalterlichen Varianten der
Pfarrkirchen dargestellt:
- Pfarrkirchen in
einer baulichen Einheit mit Stifts-/Klosterkirchen
- Pfarrkirchen in
separaten Bauten
- in
völliger Abhängigkeit zu den Stiften/Klöstern oder
- in einem
gewissen
Maß an Selbständigkeit von den
Stiften ("Bürgerpfarreien").
Pfarrkirchen
in baulicher Einheit mit einer Stifts-/Klosterkirche |
Pfarrkirchen
in völliger
Abhängigkeit zu einem
Stift/Kloster *
|
Pfarrkirchen in
teilweiser Selbständigkeit von einem
Stift *
("Bürgerpfarreien") |
St.
Kunibert R (Stift St. Kunibert)
|
St.
Lupus (Stift St. Kunibert R)
|
St.
Peter (Stift St. Cäcilien R) |
St.
Aposteln R (Stift St.
Aposteln) |
St.
Maria Ablass (Stift St. Ursula R) |
Klein
St. Martin (Stift St. Maria im Kapitol R) |
St.
Mauritius (Kloster St. Mauritius - Patronatsrecht Kloster St.
Pantaleon -) |
St.
Christoph (Stift St. Gereon R) |
St.
Jakob (Stift St. Georg R) |
St.
Severin R (Stift St. Severin mit
Pfarraufgaben) |
St.
Paul (Stift St. Andreas R) |
St.
Johann Baptist (Stift St. Severin R) |
|
St.
Brigida (Kloster Groß St. Martin R) |
St.
Kolumba (Domstift) |
|
St.
Maria in Lyskirchen R
(Stift St. Georg R) |
St.
Laurenz (Domstift) |
|
St.
Maria Magdalena (Pfarrkapelle) (Stift St. Severin R)
|
St.
Alban (Domstift) |
|
St.
Johann Evangelist (Domstift)
|
|
|
St.
Maria im Pesch (Domstift) |
|
R Kirche zählt zu dem
heutigen Ensemble "12 Romanische Kirchen Köln"
R Mittelalterliche Stift-/Klosterkirche
zählt zu dem heutigen
Ensemble "12 Romanische Kirchen Köln"
* zugehöriges Stift/Kloster in Klammern
|
Von
den
Pfarrkirchen
der 19 mittelalterlichen Pfarrbezirke sind
ungeachtet der der Folgen der Säkularisation
von 1802 noch 10 im heutigen Stadtbild der
Kölner Innenstadt erhalten:
- Alt
St. Alban, eine der ältesten Pfarrkirchen Kölns (erste urkundliche
Erwähnung 1172), heute
eine Ruine und nationale Gedenkstätte * (mit der Skulptur
"Trauernde Eltern" - Kopie nach Käthe Kollwitz -) mit einer zugehörigen kleinen
Kapelle (St.-Bruder-Konrad-Kapelle), gelegen zwischen Gürzenich und
Wallraf-Richartz-Museum
- St. Aposteln (Pfarr- und
Stiftskirche), eine
der heutigen 12 Romanischen Kirchen
- St.
Johann Baptist, eine der ältesten Pfarrkirchen Kölns (erste
Erwähnung 948, romanischer Bau 1210, gotische Erweiterungen
im 14./16. Jhdt., Nachkriegs-Neubau 1963 unter
Einbeziehung der Reste des Altbaus (Der
Turm ist 2004
im Zuge des U-Bahn-Baus deutschlandweit bekannt geworden als zeitweiser
"Schiefer Turm von Köln".), gelegen an der Severinsstraße in
der Kölner Südstadt
- St. Kolumba, eine der ältesten
Pfarrkirchen Kölns, deren
Ruine und Ausgrabungsfundstücke im neuen Museum Kolumba
integriert
sind, in Nähe
Opernhaus;
angegliedert ist eine kleine Nachkriegs-Kapelle von 1950 mit der
im
Krieg unbeschädigt übriggebliebenen Madonna-Skulptur
("Madonna
in den Trümmern")
- St. Kunibert (Pfarr- und Stiftskirche), eine der heutigen 12
Romanischen
Kirchen
- Marien-Kapelle von St.
Maria Ablass in Domnähe
- St. Maria Lyskirchen, eine der heutigen 12
Romanischen
Kirchen
- Turm von Klein St. Martin (von um 1460); 1802 als
Glockenturm von St. Maria im Kapitol
erhalten geblieben
- St. Mauritius, ein
Neu-/Umbau von 1957 mit mit einer kleinen
"Heilig-Rock-Reliquie" im Kirchenschatz, gelegen am westlichen Rand der
Kölner Innenstadt
(Vorläuferbauten: 1.
Romanische Kirche aus 1135 mit Weihe 1141, die 1859
abgerissen worden ist.
2. Neugotische Kirche von 1865)
- St.
Peter, die die einzige erhaltene spätgotische
Kirche Kölns (1525) und die einzige mittelalterliche
Pfarrkirche Kölns, die vom Doppel mit der vormaligen Stiftskirche St.
Cäcilien, eine
der heutigen 12
Romanischen
Kirchen,
erhalten geblieben ist. Zu den Schätzen der
Kirche gehören wertvolle Renaissancefenster und das Gemälde"Die Kreuzigung
Petri" von Peter
Paul Rubens, der dort getauft wurde, als Kind im
Sprengel dieser Kirche gelebt
hat und dessen Vater Jan Rubens dort beerdigt wurde. St. Peter
wird
heute auch als
"Kunst-Station St. Peter", ein Zentrum für
zeitgenössische Kunst und Musik, genutzt.
* Die
nationale Gedenkstätte Alt St. Alban wurde am 21.05.1959 unter
Beteiligung u. a. des
Bundespräsidenten Theodor Heuss, des Kölner Oberbürgermeisters Theo
Burauen und Hans Kollwitz eingeweiht.
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Ruine Alt
St. Alban und nationale Gegenkstätte
|
St.
Johann Baptist |
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St.
Kolumba
(in Museum Kolumba
integrierte Ruinenteile und Ausgrabung) |
Kapelle St. Maria Ablass |
Turm Klein St. Martin |
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Empfehlenswert zu diesem Kapitel sind
die
Jahrbücher
Colonia Romanica 2013 und 2014 des Förderverein Romanische Kirchen Köln e. V. mit dem Titel "Die romanischen Kölner Pfarrkirchen von den Anfängen bis zur Gegenwart"
(2 Bände, erschienen im Greven-Verlag Köln).
3. Via
Sacra und Besichtigungswege
Im
Mittelalter gab
es zwischen St.
Kunibert im
Norden und St. Severin im Süden unter
Einbeziehung
des Doms und
einiger der Romanischen Kirchen einen
Prozessionsweg. Rudolf
Schwarz, Kölner Generalstadtplaner von 1946 bis 1952, hatte
als Erster die Idee, eine stadträumliche Verbindung zwischen 7
romanischen Kirchen von St. Kunibert im Kölner Norden über St. Ursula,
St. Gereon, St. Aposteln, St. Mauritius (ehemals romanisch) und St.
Pantaleon bis St. Severin im Süden zu schaffen.
Später
wurde immer mal wieder der
Gedanke aufgegriffen,
- das kompletten Ensemble der 12 erhaltenen bzw.
renovierten
Romanischen Kirchen oder
- zumindest die ringförmig in Nähe der mittelalterlichen
Stadtmauer und damit der heutigen Ringstraße stehenden Kirchen
in Anlehnung an die
antike Via Sacra Roms als "Kölner
Via Sacra" neu zu inszenieren.
Leider ist diese glänzende
Idee bisher noch
nicht umgesetzt worden. Im
antiken Rom zogen über die dortige Via Sacra die
Triumphprozessionen vom
Titusbogen
durch das Forum Romanum (das damalige politische und wirtschaftliche
Zentrum
Roms) zum kapitolinischen
Hügel und dem dortigen Kapitolstempel
für
die römische Trias Jupiter, Juno und Minerva.
Für Köln kann
man sich einen inszenierten Weg "Via
Sacra" als einen Rundweg mit 2 Abschnitten
vorstellen:
- eine
Sehne von St. Andreas in Dom-Nähe in der Mitte der
Innenstadt
bis St. Severin im Süden
mit den
in Rheinnähe liegenden Kirchen
- St. Andreas
- Groß St. Martin - St. Maria Lyskirchen - St. Marie im Kapitol - St.
Cäcilien - St. Georg - St. Severin
- ein
sich hieran anschließenden Bogen mit den
halbkreisförmig angeordneten Kirchen von
St. Severin
im Süden bis St. Kunibert
im Norden
Der
vorgenannte Halbkreis
verläuft
- wie schon erwähnt - in der Nähe der ehemaligen mittelalterlichen
Stadtmauer und damit parallel zu den heutigen
Kölner Ringstraßen. Diese Projektidee
ist in dem Buch
„Via Sacra“ von Hiltrud Kier/Bachem-Verlag beschrieben.
Nachtrag Sept. 2014:
Der Gedanke eines
inszenierten Besuchs- und Pilgerweges "Via Sacra" mit
Einbindung der 12 Romanischen Kirchen ist bisher offenbar
immer noch nicht in einer konkreten Planungsphase. Warum
eigentlich nicht? Die
Via Sacra -
ein vergessenes Projekt? Hierzu ist auf ein Projekt Kölner
Architekten "Die
Kölner Via Sacra. Ein Pilgerweg der anderen Art" zu
verweisen,
das in
einer Ausstellung
in
2013 (19.02. - 22.03.2013) und danach gelegentlich an unterschiedlichen
Orten vorgestellt worden ist. In
einem Werkstattverfahren in 2012 ist die Gestaltung eines solchen
Pilgerweges erarbeitet
worden (http://www.via-sacra-koeln.de)
(allerdings
zunächst nur unter Einbeziehung der
in Nähe der früheren mittelalterlichen
Stadtmauer halbkreisförmig
angeordneten Kirchen
von St. Severin
im Süden bis St. Kunibert
im Norden - mit 6 der 12 Romanischen Kirchen + der
ehemals Romanischen Kirche St. Mauritius -).
In
den Unterlagen zu diesem Projekt heißt es u. a.: "St. Gereon, St. Aposteln und
St.Pantaleon sind große Zeugnisse der europäischen Baugeschichte." Nun
sind alle
Verantwortlichen der Stadt gefordert! Allerdings: Eine "Via Sacra" muss
alle 12 Romanischen Kirchen umfassen. Das fordert auch der
Förderverein Romanische
Kirchen. Insofern ist das Projekt der
Architekten zwar sehr lobenswert, aber nicht konsequent.
|
Die
Höhepunkte der Besichtigungen *:

St.
Maria im Kapitol
|

St.
Gereon |

Groß
St. Martin |

St. Aposteln
|

St.
Pantaleon |
*
nach Ansicht des Autors!
|
4.
Beschreibung der Kirchen des Ensemles "12 Romanische Kirchen Köln"
(in
der Reihenfolge des
vorstehend
vorgeschlagenen Besichtigungsweges/2 Etappen)
Groß
St.
Martin
Vorläuferkirche
- 10.
Jhdt. Gründung eines Chorherrenstifts zu Ehren von Martin von Tours und Bau einer Stiftskirche. Später
- Ende 10. Jhdt. - Umwandlung in ein Benediktiner-Kloster; im 11. Jhdt. Erweiterungen.
.
|
Romanische Kirche
- 1150 - Mitte 13.
Jhdt. (ca. 1240)
Bau der heutigen dreischiffigen Basilika mit Vierungsturm
und Dreikonchen-Chor (kleeblattförmiger Chor); Chorweihe 1172.
- Ab dem 14. Jhdt.
Weiterbau und Renovierungen.
- Nach dem Krieg
Wiederherstellung bis 1965 mit Stilelementen der 50iger Jahre.
|
wichtigste
Ausstattungs-Werke
Skulptur
Hl. Eliphius/12. Jhdt.
staufischer Taufstein/13. Jhdt.
Kreuzigungsgruppe/1509
Grablegungsgruppe
Dreikönige-Triptychon/um 1530
Skulptur Schmerzensmann/16. Jhdt.
Skulptur Äbtissin Brigida von Vildare
Statuen Petrus und Paulus
Vierungsaltar mit Radleuchter/neuzeitlich
Fenster der Ostkonche/1987
|
Anmerkungen
Groß St. Martin war eine mittelalterliche Klosterkirche.
Auf
der dem
befestigten römischen
Stadtgebiet vorgelagerten frühzeitlichen Rheininsel
- zwischen Rhein und
einem
Nebenarm des Flusses und
damit außerhalb der
römischen Stadtmauer - nutzen die
Römer vom 1. bis Mitte 2. Jhdt. n. Chr. eine
Palaestra
(Sportanlage)
mit
Wasserbecken und ab Mitte 2. Jhdt. 4 dreischiffige Horrea
(Lagerhäuser) mit
einem großen
Hofraum. Über den Fundamenten
des
südöstlichen der Lagerhäuser wurde die ebenfalls
dreischiffige Kirche
Groß
St. Martin errichtet, deren Raum den Raum des Lagerhauses nachbildet. Der Bau
einer
ersten Kirche - evtl. unter Nutzung der römischen Lagerhalle - zur
fränkischen
Zeit im 5. - 9- Jhdt wird vermutet, ist aber nicht
belegt.
Die
Ausgrabungen aus der Römerzeit können unterhalb des
Kirchengebäudes besichtigt
werden. Sie gehören zu den Bodendenkmälern
der römischen Epoche Kölns. Die zu dem einstigen Kloster gehörende
nicht mehr
vorhandene mittelalterliche Pfarrkirche St. Brigida ist im Plaster
neben der Kirche angedeutet.
Der namengebende Hl.
Martin von Tours (um 316 - 397) war ein Bischof in
Tours (Frankreich) und ist einer der bekanntesten Heiligen der
katholischen Kirche.
Die
Kirche Groß St. Martin wird derzeit genutzt von der Monastischen
Gemeinschaft von Jerusalem. Monastrisch bedeutet ein Leben in
klösterlichen Abgeschiedenheit. Zitat der Gemeinschaft: "Als katholische Gemeinschaften vereinen die Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem in jeweils zwei Instituten geweihten Lebens Brüder und Schwestern,
deren spezifische Berufung darin besteht, in der "Wüste der Stadt"
Oasen des Gebets, der Stille und des Friedens zu schaffen.Sie
wurden Allerheiligen 1975 in Paris in der Kirche Saint-Gervais durch
Bruder Pierre-Marie Delfieux, ehemals Studentenpfarrer an der Sorbonne,
und mit Unterstützung des damaligen Erzbischofs von Paris, Kardinal
François Marty, gegründet."
|
Standort
Groß
St. Martin mit seinem imposanten Turm und dem kölntypisch zum Rhein ausgerichteten Chorstuhl in Kleeblattform steht mitten im Altstadt-Vergnügungs-Viertel
Heumarkt/Alter Markt/Rheingarten. Die Kirche gehört zusammen mit dem Kölner Dom
und dem Rathausturm sowie den Altstadt-Häusern zum weltweit
bekannten Panorama Kölns, das
am besten vom gegenüberliegenden rechtsrheinischen Rheinufer zu sehen
ist. Der Vierungsturm ist das älteste
Wahrzeichen der Stadt. Der ab 1248 gebaute Dom wurde mit seinen
beiden Türmen erst 1880 fertiggestellt.
Stadtbahn-/U-Bahn-Stationen:
Heumarkt und Alter Markt
Adresse: An Groß St.Martin, 50667 Köln
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Panorama: Groß
St. Martin +
Kölner Dom |

Drei-Kronen-Tafel |

Altstadt/Rheingarten
mit Groß St. Martin u. Stapelhaus |

St.
Martin |

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West-
und
Nordwest-Seite
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Nordseite |

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Groß St.Martin Dom
Stapelhaus |
Ost-Seite |

Altstadt/Rheingarten |

Altstadt/Rheingarten |

Groß
St.
Martin/Blick vom Domdach |

Groß
St.
Martin/Blick vom Domdach |
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Ausgrabungsbereich unter
Groß St. Martin
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St. Andreas
Vorläuferkirchen
- Eine vermutliche frühmittelalterliche Kapelle und eine spätere Kirche an dieser Stelle sind nicht belegt.
- Im 10. Jhdt. Gründung eines Chorherrenstifts und Bau einer frühromanischen Stiftskirche (Weihe 974) mit
Erweiterungen im 11. Jhdt..
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Romanische Kirche
- Vor 1200 -
um 1220 Neubau der einer dreischiffigen staufischen Basilika in einer kreuzförmigen Struktur mit Westquerbau, kurzem Langhaus, Querschiff mit
Konchenschluss, achteckigem Vierungsturm und - dem späteren - spätgotischem Langchor.
- 13.
- 15. Jhdt. An- und Umbauten.
- Um 1420 Neubau des spätgotischen Langchores.
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wichtigste
Ausstattungs-Werke
Fresko
in der Marienkapelle "Szenen aus dem Marienleben"/1325
Wandgemälde
"Das
jüngste Gericht"/um 1470 und mehrere
weitere
mittelalterliche Wandmalereien
Pietà/14.
Jhdt.
Chorgestühl/1420
Blutbrunnen (soll an der Stelle des Blutfelds beim
Martyriums
der Begleiterinnen der
Hl. Ursula gestanden haben)/15. Jhdt. Meister von St. Severin "Triptychon Rosenkranzmadonna"/um 1510
Machabäerschrein (1808 aus
der Machabäerkirche hierhin verlagert)/1527
Triptychon von B. Bruyn
"Kreuzigungsszene"/1542
Gemälde Fuckerad "Martyrium des Hl.
Andreas"/ um 1660
Fenster im Chor/1899
7 Fenster des prominenten
Künstlers Markus
Lüpertz im
südlichen Querhaus (Machabäer-Chor)
mit Thema "Martyrium der Machabäer-Brüder vs. Leidensgeschichte
Jesus"/Fenster erstellt zwischen
2005 und 2008
5 Fenster des Markus Lüpperts im nördlichen
Querhaus (Marien-Chor) mit Darstellungen einer Pietá und von Albertus
Magnus und dessen Lehrsätzen/Fenster fertiggestellt 2010
in der Krypta:
Sarkophag
des Hl.
Albertus Magnus (gestorben 1280)
|
Anmerkungen
St. Andreas war eine mittelalterliche Stiftskirche.
In der seit
1947 von den
Dominikanern betreuten Kirche ist der Hl. Albertus Magnus
begraben. Der Universalgelehrte
Albertus Magnus, einer der
größten Gelehrten des Mittelalters und Begründer der
modernen Wissenschaften, leitete in
dem 1221 gegründeten Dominikaner-Kloster "Heilig Kreuz" das von ihm
1248 als erste
Ordenshochschule auf deutschem Boden gegründete
"Studium Generale". Dies
war die erste deutsche Hochschule. Aus dieser
Schule ist die 1388 gegründete
Universität Köln hervorgegangen, eine der ältesten Unis
Europas. Das Kloster stand in Nähe der Kirche St. Andreas. An seiner Stelle
entstand nach der Säkularisation 1893 das
Reichshauptpostamt (später Kölner Hauptpostamt), das aber dort nicht
mehr existiert.
Für den
Machabäer- und den Marien-Chor
der Kirche
sind in einem Großprojekt des Förderverein
Romanische Kirchen Köln von dem renommierten Künstler
Markus Lüperts insges. 12 neue Kirchenfenster gestaltet
worden. Der
Einbau der Fenster ist im Juni 2010 abgeschlossen worden. Die
zuerst fertiggestellten 7 Fenster im
südlichen Machabäer-Chor erzählen in Bezug
auf den dort
stehenden Machabäerschrein das
Martyrium der Hl.
Machabäer-Brüder, dem die
Leidensgeschichte Jesus gegenüber gestellt wird. Die
Machabäer (oder auch Makkabäer) sind eine vorchristliche
jüdische Familie, deren Reliquien einer Legende nach mit den Reliquien der Hl. Drei Könige 1164 nach Köln gelangt sind
und hier zunächst in das Bendiktiner-Kloster verbracht wurden. Von
den 5 Fenstern im nördlichen Marien-Chor erzählen 2
die "Neun Sätze zu einer guten Lebensführung" des Albertus
Magnus. Das
mittlere Fenster nimmt Bezug auf die darunter stehende Pietà
(14. Jhdt.).
Der
namengebende Hl. Andreas (Bruder des Petrus) war einer der 12
Aposteln und erlitt im
Jahr 60 den Märtyrertod in Griechenland.
Die Dominikaner-Kirche St. Andreas gehört heute zur Pfarrei St. Aposteln.
|
Standort
St. Andreas
steht unmittelbar
gegenüber der
Westseite (Turmseite) des Doms. Die Kirche steht ferner in
Nähe des nördlichen Stadttors der römischen Stadtmauer,
aber außerhalb des Gebiets der antiken römischen Stadt. Ein Teil dieses
Stadttors steht - dorthin umgesetzt - auf der Domplatte und Teile der
Mauer sind in der nahen Dom-Tiefgarage erhalten.
U-Bahn-Station: Dom/Hbf.
Adresse: Komödienstraße 4, 50667 Köln
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Drei-Kronen-Tafel |

Ost-Seite (Domseite) |

Süd-Ost-Seite
|

Süd-Ost-Seite
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West-Seite |
. |
.
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Abertus Magnus |

Kloster
Heilig Kreuz |
Stelen in
Nähe der Kirche St. Andreas (Straße An den Dominikanern)
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St.
Gereon
Vorläuferkirchen
- Im 4. Jhdt.
Erstellung eines römischer Ovalbaus mit Kuppel und Kapellen auf einem Gräberfeld (ein Memorialbau zu Ehren von
Märtyrern); im 6.
Jhdt. vermutlicher Umbau.
- In 839 ist an dieser Stelle
eine Stiftskirche beurkundet. In 866 ist St. Gereon als ranghöchste
Kirche nach dem Dom beurkundet.
- 11. + 12.
Jhdt. diverse An- und Umbauten.
|
Romanische Kirche
- Um 1210 - 1227
Umbau des frühchristlichen Kernbaus; Errichtung des heutigen
spätromanischen Zehneckbaus
(Dekagon), des größten Kuppelbaus dieser Zeit (fast 35 m hoch);
Umbau auf drei Geschosse mit Emporen unter Eingliederung der Vorgängerbauten (mit römischen Substanzen).
- Ab 1220 bis zum 14.
Jhdt. weitere An- und Umbauten.
|
wichtigste
Ausstattungs-Werke
Freskomalerei
in der Apsis/12.
Jhdt.
Löwe am Portal/12.
Jhdt
Taufkapelle mit
Wandmalerei/um 1240
Madonna-Figur/14.
Jhdt.
Flügelretabel
mit Kreuzigung Christi/1515
Gemälde
"Geburt
Christi"
Figur Hl.
Helena/1635
Pietà
Hulsmann "Madonna mit Heiligen"/1646
Glasfenster-Ensemble im
Dekagon von Georg Meistermann und Wilhelm
Buschschulte (u. a. mit modernistischen Abbildungen von Christus,
Propheten und den 12 Aposteln im Obergaden)/1978 - 1987
in der Krypta:
amson-Mosaik/um 1070
Confessio
mit
Sarkophagen der Märtyrer der Thebäischen Legion/1190
Altar/um 1540
|
Anmerkung
St. Gereon war eine mittelalterliche Stiftskirche.
Mit dem Kirchen-Gebäude ist die Geschichte um das Martyrium
der
römischen Soldaten der Thebäischen Legion mit ihrem
Anführer Gereon verbunden. Unter dem
Hauptaltar
befindet sich eine Gruft der Thebäischen Legion.
Der namengebende Hl.
Gereon war
im 3. Jhdt. ein römischer Offizier der Thebäischen Legion.
Wegen seines
christlichen Glaubens soll er um 304 bei Köln (im heutigen
Köln-Ehrenfeld) enthauptet worden
sein. Er ist einer der Stadtpatrone von
Köln.
St. Gereon gehört heute zur katholischen Kirchengemeinde St. Gereon.
|
Standort
St.
Gereon steht
im Nord-Westen der Kölner Innenstadtn (Stadtteil
Altstadt/Nord) in Nähe der
Ringstrasse
(Kaiser-Wilhelm-Ring).
U-Bahn-Station: Kaiser-Wilhelm-Ring/Mediapark.
Adresse: Georgsplatz 17, 50670 Köln
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Vorläuferkirchen
- Ab
4. Jhdt. Erstellung diverser frühchristlichen Kultbauten und später eines dreischiffiger Memorialbau auf einem
spätantiken römischen Gräberfeld. Der Memorialbau wurde spätrömischen
christlichen
Märtyrerinnen gewidmet.
- Ab 9. Jhdt. Bau einer Stiftskirche (vermutlich als Pfeiler- oder Säulenbasilika).
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Romanische Kirche
- 2. Viertel
12. Jhdt. Neubau der heutigen frühstaufischen
dreischiffigen Emporen-Basilika mit Querbau und Turm
(Altarweihe 1135).
- Im 13. und
15. Jhdt. An- und
Umbauten (im
13. Jhdt. gotischer Chor).
- 1643 bis um
1664 Einrichtung und Ausstattung der "Goldenen Kammer" als
Schatz- und
Reliquienkammer (in Ablösung der vorherigen Camera
aurea aus dem
13. Jhdt.).
|
wichtigste
Ausstattungs-Werke
Aetheriusschrein/um
1170
Apostelzyklus/13. Jhdt.
Hochaltar /13. Jhdt.
Gemäldezyklus der Ursula-Legende im Chor/um 1456 (siehe hierzu auch
Gemäldezyklus im Wallraf-Richartz-Museum)
Relief Kreuztragung
Christi/16. Jhdt.
symbolisches
Ursula-Grabmal/1659
Ursulaschrein/
19. Jhdt.
in
der Goldenen Kammer:
Reliquien der ursulanischen
Jungfrauen
(u. a. 118 Reliquienbüsten, davon 85 aus 1270 - 1360)
|
Anmerkungen
St. Ursula war eine mittelalterliche Stiftskirche.
Mit dem Kirchen-Gebäude ist die
Legende um das
Martyrium der Hl. Ursula
und ihrer Begleiterinnen verbunden.
Die namengebende Heilige
Ursula von Köln soll im 4./5. Jhdt. gelebt haben. Sie
- eine bretonische (oder britische) Prinzessin -
und
Ihre 11
Begleiterinnen sollen in Köln den
Märtyrertod durch die Hunnen gestorben sein. Die
Existenz der Hl. Ursula
ist jedoch historisch nicht
belegt, sondern entstammt den erst im Mittelalter entstandenen Legenden, so dass Ursula heute als
Legendenfigur betrachtet wird. Gleichwohl wird
sie in Köln so verehrt, dass sie zu den Stadtpatronen Kölns
gehört und mit 11 Flammen (oder Hermelin-Schwänze in Bezug auf die bretonische Herkunft) im Kölner Wappen verewigt worden ist.
St. Ursula gehört heute zur katholischen Pfarrgemeinde St. Agnes.
|
Standort
St.
Ursula steht im Kölner
Stadtteil Altstadt/Nord in Nähe des
Hauptbahnhofs.
U-Bahn-Stationen: Breslauer Platz/Hbf. und Dom/Hbf.
Adresse: Ursulaplatz 24, 50668 Köln
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St. Georg
Vorläuferbau und Vorläuferkirche
- Ab 1.
Jhdt. stand an der Stelle der heutigen Kirche ein römischer Straßenposten an der römischen Fernstraße nach Süden. Der Standort war wenige Meter entfert von der römischen Stadtmauer (erbaut um 90. n. Chr.) und derem Südtor.
- Im
ca. 7. Jhdt. vermutlich Bau eines christliches Heiligtum unter
Verwendung von Ruinen aus der Römerzeit. Diese Kirche war dem
Hl. Caesarius von Terracina gewidmet,
der zusammen
mit dem Hl. Georg auf der
Rückseite eines Flügels des Bruyn-Triptychons
in der heutigen Kirche dargestellt ist.
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Romanische Kirche
- Um 1059 -
1067 Bau der heutigen spätromanischen dreischiffigen
Säulen-Basilika als Chorherren-Stiftskirche - veranlasst vom Erzbischof Anno
II - mit Ost-
und West-Chor. Zuvor war war 1056 durch Anno II das Stift gegründet worden. 1067 Weihe der Kirche durch Anno II.
- 1180 - 1188 Umbauten und vor allem Umbau des Westchors zur heutigen Form
(heute Taufkapelle).
- 16. Jhdt.
Anbauten (Vorhalle).
|
wichtigste
Ausstattungs-Werke
romanisches Kruzifix/1070 (Kopie,
Original
im Schnütgen-Museum),
Evangeliar/um 1100,
Taufstein/1240,
Cruzificus dolorosus
(Gabel-Kreuz)/um 1380, Kruzifix in
Vorhalle/um 1440,
Triptychon von B. Bruyn "Beweinung Christi"
(mit den
Patronen St. Georg und St. Caesarius auf der
Rückseite)/um 1558, Madonnenfigur/frühes 18. Jhdt.,
Petrus und Paulus/2. H. 18. Jhdt.,
Priker "Madonnenmosaik"/1913
|
Anmerkung
St. Georg war eine mittelalterliche Stiftskirche.
Patrone
der Kirche sind St. Georg und St. Caesarius. Die Wand des Westchors ist
möglicherweise dem ehemaligen benachbarten Südtor der römischen
Stadtmauer nachempfunden.
Der namengebende Hl. Georg starb
303 den Märtyrertod bei der
Christenverfolgung unter dem röm. Kaiser Diocletian in
Palästina. Er gehört zu den 14 sog. Nothelfern
(Schutzpatronen). Caesarius erlitt sein Martyrium unter dem römischen Kaiser Nero oder einem der nachfolgenden Kaiser.
|
Standort:
St.
Georg steht im nördlichen Teil der Kölner
Südstadt an der Severinsstraße (= Trasse der ehemaligen Fernstraße vom Römischen Köln nach Süden)
sowie in der Nähe des Standortes des südlichen
- leider nicht erhaltenen - Stadttors in der antiken römischen Stadtmauer.
Stadtbahn-/U-Bahn-Stationen: Heumarkt und Severinsstraße; näher: Busstation: Waidmarkt
Adresse: Georgsplatz 17, 50670 Köln
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Drei-Kronen-Tafel |

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Westchor
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. |

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St.
Caesarius und St.
Georg |
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Vorläuferbauten
- In der 2. Hälfte des 1. Jhdt. Errichtung eines Kapitols-Tempel für die
römische Trias (Jupiter, Juno und
Minerva), einer der größten
derartigen Tempel im römischen Imperium. Der Tempel stand in
der Südost-Ecke der römischen Colonia auf dem
kölschen Kapitolshügel (Fundamente
teilweise
noch erhalten).
- Im 7./8.
Jhdt.
(vor 717, vermutlich um 690)
Bau einer Saalkirche (Marienkirche) auf den Ruinen des Tempels unter Verwendung
von Tempelteilen; der Bau
wurde veranlaßt von
Plektrudis (gestorben 717, begraben hier), der Gattin
des
merowingischen Hausmeister Pippin der
Mittlere.
- Im 10. Jhdt.
Baumaßnahmen zur Ansiedlung eines Nonnen-Klosters (Benediktinerinnen) durch den Erzbischof Bruno I (Amtszeit 953 - 965).
|
Romanische Kirche
- 1040 - 1065
salischer Neubau einer Marienkirche als dreischiffige
Basilika mit Dreikonchen-Chor (kleeblattförmiger Chor) im
Osten und mit
dreitürmigem Westbau. Die Kirche wurde erbaut mittels Planung der ottonischen
Äbtissin Ida
(1027- 1060, Enkelin
Otto II).
1049 Weihe des Kreuzaltarsdurch Papst Leo IX;
1065 Schlußweihe durch
Erzbischof Anno II. Im Baumaterial wurden Teile des römischenTempels gefunden.
- 12. - 16.
Jhdt. Um- und
Weiterbauten.
- Im 12. Jhdt. Umwandlung des Nonnenklosters in ein
Damen-Stift .
|
wichtigste
Ausstattungs-Werke
romanische
Bildertür
(zwei Flügel des ehemaligen Nordportals) mit Szenen aus dem Leben
Jesu /Mitte 11. Jhdt.
romanische
Grabplatte
der Plektrudis (an der Südwand des Langhauses hängend)/1150 -
1160
thronende
Madonna mit
Kind/1250
gotische
Grabplatte
der Plektrudis (in Nähe der Nordwand des Langhauses) /um 1290
"Apfel-Madonna"
des
Hl. Hermann Josef/Ende 12. Jhdt.
Limburger Madonna/um 1300,
Crucificus
dolorosus
(Gabelkreuz/"Pestkreuz")/um 1300
Hardenroth-Kapelle/um
1466
Hirtz-Kapelle/1493
Renaissance-Lettner
(= Schranke zwischen Chor und Mittelschiff)/um
1525
Ursula-Fenster/Anf. 16. Jhdt.
Kreuzigungsfenster
Anf. 16. Jhdt.
Malereifragmente an 4
Pfeilern/ 1765
ungwöhnlich große Krypta
Auf dem Lichhof vor
der Kirche befinden sich:
Gerhard Marcks
Skulptur "Kölner Totenmal"/1949
Dreikönigen-Pforte, südliches
Immunitätstor des damaligen Stiftbezirks in seiner heutigen
gotischen Gestalt
|
Anmerkungen
St. Maria im Kapitol ist die größte der romanischen Kirchen Kölns. St. Maria im Kapitol war eine mittelalterliche Klosterkirche und ab dem 12. Jhdt. eine mittelalterliche Stiftskirche.
Der Dreikonchen-Chor (kleeblattförmiger Chor) von St.Maria im Kapitol bildet die Gestaltung der Geburtskirche Jesus in Bethlehem nach. Es ist das erste Bauwerk
in Anlehnung an die Geburtskirche im
christlichen Abendland und
das erste von drei in Köln.
St. Maria im Kapitol ist eines der bedeutendsten Werke der Kirchenbaukunst der
salischen Zeit in
Deutschland und des Mittelalters sowie die größte der
Romanischen Kirchen
Kölns. Die Westempore bildet das Octagon der Pfalzkirche Karls
des Großen in Aachen nach, den die Ottonen als ihr Vorbild
ansahen. St. Maria im Kapitol hatte im mittelalterischen Köln eine
große liturgische Bedeutung (1. Weihnachtsmesse - also vor dem
Dom -) und war damals Stadtkirche für offizielle Feiern
des Rates.
Durch den
romanischen Vorgänger des heutigen
gotischen "Dreikünnije-Pötzje"
(Dreikönigen-Pforte)
neben St. Maria im Kapitol
sollen nach einer - historisch zwar nicht belegten, aufgrund der
sakralen und städtischen Bedeutung dieser Kirche im Mittelalter aber
durchaus plausiblen - Legende
im Jahr 1164 die Reliquien der Hl. Drei Könige in den Kölner
Kirchenraum eingeführt worden sein. Diese Reliquien waren für die Entwicklung Kölns im Mittelalter ungemein wichtig, denn sie
waren Auslöser für
den Bau des gotischen Kölner Doms und die Entwicklung Kölns zur
Pilgerstadt!
Als Dreikönigen-Pforte wurde im Mittelalter auch ein kleiner Tordurchgang der rheinseitigen Stadtbefestigung Kölns bezeichnet. Sie wurde in 1296 erstmals als „Porta R(h)eni“ erwähnt und im 15. Jhdt. zugebaut.
Die
Kirche ist auf den Fundamenten des römischen Tempels gebaut worden. In
der Kirche ist im Mauerwerk antikes Steinmaterial des römischen
Kapitolstempels integriert worden (insbes. in den Säulen des Langhauses
und in der Krypta). Die Westwand der Krypta steht in der Flucht
der Ostwand des römischen Kapitolstempels. Im Kreuzgang westlich
der Kirche steht die östliche Mauer in der Flucht der Ummauerung
des Kapitolstempels. (Quelle: Informationen des Förderverein
Romanische Kirchen Köln).
. |
Standort
St.
Maria im Kapitol steht im Zentrum des Kölner Stadteils Altstadt in
Nähe Heumarkt sowie in der Südost-Ecke des antiken Römischen Köln.
Stadtbahn-/U-Bahn-Station:
Heumarkt
Adresse: Kasinostraße 6, 50676 Köln
|

Drei-Kronen-Tafel |

° |

Skizze
Nordseite (ausgestellt im nördl. Seitenschiff) ° |

heutiger
verbauter Anblick Nordseite * |

Ostseite > |

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Westseite
mit Kreuzgang |
|

von innen
(Kirchenseite) |

von außen
|
Dreikönigen-Pforte (
"Dreikünnije-Pötzje") |

Dreikönigen-Pforte ("Dreikünnije-Pötzje")/
Originale der biblichen Figuren im Museum
Schnütgen
|
Aussicht
vom Domdach ** |

Zu "Zugebaute Romanische Kirche St.Maria im
Kapitol" *
|

Skulptur "Kölner Totenmal"
(auf dem
Lichhof) |

Äbtissin
Ida (am
Rathausturm)
|
*
Eine
der schlimmsten Kölner Bau- und Kultursünden ist das Zubauen
des Kapitolshügels von Norden (aus Richtung Gürzenich/künftige Via
Culturalis) und damit eine zugebaute Romanische
Kirche St. Maria im Kapitol. Auf einer Anhangseite
wird gefordert: Freie
Sicht auf St.
Maria im Kapitol! Siehe hierzu auch oben einen Auszug eines Artikels von Gottfried Knopp "Die Farben des
Mittelalters" der Süddeutschen Zeitung (05.09.2014).
**
Um die Kirche einigermaßen einigermaßen einsehen zu können, muss man
das
Domdach besteigen.
°
Der
Autor unterstellt aufgrund der Ausstellung in der
Kirche,
dass keine Urheberrechte verletzt werden.
|
St. Aposteln
Vorläuferkirche
- Im 9. Jhdt. Bau einer ersten kleinen Kirche
(Weihe um 827), die ab um 980 unter der
Verwaltung des Stifts St. Ursula stand.
|
Romanische Kirche
- Im 11. Jhdt.
(nach 1021) Gründung eines Apostelnstifts
mit
Bau einer dreischiffigen romanischen
Pfeiler-Basilika
mit West-Chor und Querhaus (bis um 1036).
- Ab 12. Jhdt. Umbauten und Bau des monumentalen West-Turms
- um
1200 - 1220 Bau eines Dreikonchen-Chors (kleeblattförmiger
Chor) im Osten und Umbau des Langhauses
- bis 1230 Fertigstellung der Gestaltung der Kirche
- im frühen 13. Jdht.
Bau
einer Halle am nördlichen Laienportal (Abriß 1786/87)
- 1643/44
Aufgabe des West-Chors und Bau einer neuen Vorhalle vor neuem
Haupteingang.
|
wichtigste
Ausstattungs-Werke
gotische
Apostelfiguren/um 1330
Schmerzensmann (Skulptur)/um 1500
Marienalter/um 1500,
Skulpturen der 14 Nothelfer (= 14 Heilige und Schutzpatrone aus dem zweiten bis vierten
Jahrhundert) 16. - 18.
Jhdt.
Epitaph (Gedenktafel für einen Verstorbenen)/1644
Bild
"Martyrium der Hl. Katharina" am
ehemaligen Katharinenaltar/1670 Skulpturen von St. Petrus und St.
Paulus/1761
Deckenausmalungen
|
Anmerkung
St. Aposteln war eine mittelalterliche Stiftskirche.
Direkt vor der östliche Außenseite der Kirche verlief die antike römische Stadtmauer mit einem der 3 westlichen Stadttore
dieser Stadtmauer in der Nähe (Mauer und Tor leider nicht erhaltenen).
Beim Bau der Kirche wurden Mauerteile der römischen Stadtmauer in die
Bebauung integriert. So bildeten solche Mauerteile z. B. die östliche Begrenzung des
Stiftbereichs von St. Aposteln am Neumarkt, was durch eine (heute zugemauerte)
Tür, die von der Maueroberkante in die Stiftskirche führte,
zu
erkennen ist (s. Fotos unten).
Die
Kirche wurde den
12 Jüngern (Aposteln) Jesus geweiht.
St. Aposteln ist die Pfarrkirche der Pfarrei St. Aposteln mit Ihren
Kirchen St. Andreas, St. Aposteln, St. Maria i.d. Kupfergasse, St.
Kolumba, Groß St. Martin und der ehemaligen Dom-Pfarrei.
|
Standort
St. Aposteln steht im Westen der Kölner Innenstadt am
Neumarkt.
Stadtbahn-/U-Bahn-Station: Neumarkt
Adresse: Neumarkt 30, 50667 Köln
|

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Drei-Kronen-Tafel |
Ostseite
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Nordseite |
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Südseite |
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Tür
(zugemauert) in der Ostseite. Die Tür
führte im Mittelalter von der
Maueroberkante der damals noch erhaltenen römischen Stadtmauer in die
Stifts-Kirche St.
Aposteln.
|
|
|
Vorläuferbauten
- 2. bis 4.
Jhdt stand in diesem Gebiet eine römische Villa suburbana.
- 866 - 877
Errichtung einer kleinne
dem Hl. St. Pantaleon geweihte
Kirche.
- Um
955
Gründung einer Benediktiner-Abtei an St. Pantaleon.
|
Romanische Kirche
- 966 - 980
Neubau einer ottonischen Kirche als einschiffiger Saalbau und des
Klosters; Chorweihe 980.
- 984 - 1000
Erweiterungen durch Kaiserin Theophanu (Ehefrau des
Kaisers Otto II).
- Um
1150/1160 Anbauten
zur Erweiterung in eine dreischiffige Basilika.
- 13. Jhdt
Umgestaltungen und Erneuerungen.
|
wichtigste
Ausstattungs-Werke
Albinus
Schrein (für die Ende des 10. Jhdt. gestifteten Reliquien) und
Maurinus-Schrein/12. Jhdt
spätgotischer Lettner/um 1502
Skulptur Hl. Andreas/ 1694
Bruyn "Kreuzigungstriptychon"/16. Jhdt.,
Taufkapelle mit Wandmalerei
Theophanu-Kapelle mit Sarkophag
der hier
bestatteten Kaiserin aus Marmor,
Hauptportal,
Pièta, barocker Hochaltar
|
Anmerkungen
St. Pantaleon war eine mittelalterliche Klosterkirche.
Die
Geschichte von
St. Pantaleon ist eng verknüpft mit der Kaiserin Theophanu
(um 960 - 991), einer byzantinischen Prinzessin, die mit Kaiser Otto II
(König
961 - 983, Kaiser ab 973) aus der Dynastie der Ottonen (919 - 1024)
verheiratet war.
Nach dem Tod
Otto II (983) herrschte sie bis zum ihrem Tod 991 anstelle des noch
jugendlichen Thronfolgers, ihrem
Sohn Otto III (983 - 1002). Sie wurde auf ihren Wunsch
in St. Pantaleon, der Kirche ihres Lieblings-Heiligen,
begraben.
In St. Pantaleon wurde auf Wunsch von Otto II 965 der bedeutende
Kölner Erzbischof Bruno I
beigesetzt.
Beim Weltjugendtag 2005 in Köln feierte der Papst Benedikt XVI in St. Pantaleon mit mehreren
Tausend Priesteranwärtern aus aller Welt einen
Vesper-Gottesdienst (s. Tafel unten). Die Kirche ist heute Zentrum der
Kirchenorganisation Opus Dei.
Der namengebende Hl. Pantaleon war ein
griechischer Märtyrer (gestorben
305); er gehört zu den 14
sog.
Nothelfern (Schutzpatronen).
|
Standort
St. Pantaleon steht im Süd-Westen der Kölner Innenstadt in
Nähe der ehemaligen mittelalterlichen Stadtmauer.
Stadtbahn-Station: Eifelplatz
Adresse: Am Pantaleonsberg 10a, 50676 Köln
|
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Ohne Gewähr!
Anmerkungen:
Die Datenangaben wurden überwiegend aus den
in den Kirchen
ausgestellten Datentafeln und den "Drei-Kronen-Tafeln" an den Eingängen der
Kirchen (vom "Förderverein Romanische Kirchen Köln" erstellt), übernommen.
Die Auflistungen der Ausstattungs-Werke sind bei persönlichen Besuchen
in den Kirchen im Abgleich mit der Homepage des Fördervereins erstellt
worden. Aufgeführt sind die Baudaten der Vorläuferkirchen und der
heutigen Romanischen Kirchen. Daten von Umbauten und Erweiterungen sind
nur bis zum ca. 15 Jdht. erwähnt.
Nachtrag:
Die
Kölner lieben und schätzen im Allgemeinen
ihre Stadt und sind stolz auf die lange historische Tradition mit der
2000-jährigen Geschichte und die kulturelle
Vielfalt mit ihren vielen kulturellen Schätzen sowie auf die
tolerante fröhliche Lebensart in dieser Stadt.
Leider neigen der Kölner und vor allem die hiesige Verwaltung
offenbar gelegentlich auch
dazu,
sich auf den Lorbeeren auszuruhen, manchmal die Dinge laufen zu
lassen und die Geschichte und die Schätze
der Stadt nicht immer angemessen zu pflegen und darzustellen. Beim
Durchwandern der Stadt mit offenen augen fallen einem so manche Kultur-
und Bausünden sowie Schlampereien auf. Viele
Denkmäler aus den Epochen der Stadt werden leider teilweise
vernachlässigt
und nicht gepflegt, manches wird den
Kölner Bürgern und den vielen Besuchern der Stadt
nicht angemessen oder gar nicht präsentiert;
siehe hierzu Mängelliste
Kölner Denkmäler
.
Bezüglich
des vergessenen (?) Projekts "Via Sacra"
lesen sie bitte einen Auszug aus einem vorübergehend eingestellten
Internet-Projekt "Veto Colonia", Seite "... Via Sacra".
Der
Verfasser ist Mitglied (bzw. beim FHPD Unterstützer) in acht gemeinnützigen
Vereinen in Köln (s. u.). Die Vereine kümmern sich um bedeutende Kölner Museen, um historische Bauwerke
und Denkmäler sowie um andere gemeinnützige Angelegenheiten.
Die Mitgliedschaft oder auch die Unterstützung mittels Spenden ist zu
empfehlen! Ferner ist der Verfasser Mitglied in einem Sportverein und
einer Partei.
Empfehlungen des Autors:
Vereine |
Gemeinnützige
Vereine im Kulturbereich
|
Freunde
des
Wallraf-Richartz-Museum und des Museum Ludwig
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Die
fast 6000 Mitglieder
unterstützen und fördern diese beiden Museen und haben zudem freien Eintritt
in beide Museen!
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Förderverein
Romanische
Kirchen Köln |
Die
Mitglieder unterstützen u.
a. maßgeblich Renovierungsarbeiten und Ausstattungen an dem
Kichenensemble und
erhalten außerdem jährlich das große wertvolle Jahrbuch des Vereins
"Colonia Romanica". |
Zentral-Dombau-Verein zu
Köln von 1842 |
Die ca. 17500 Mitglieder
unterstützen u.
a. maßgeblich die umfangreichen Renovierungsarbeiten am Kölner Dom und
erhalten außerdem jährlich das große wertvolle Jahrbuch des Vereins
"Kölner Domblatt". |
Förderverein römische Stadtmauer
|
Der Förderverein hat sich das Ziel gesetzt, die "missliche Situation der römischen Stadtmauer"
zu verbessern. Er setzt sich für den dauerhaften Erhalt und die
denkmalgerechte Sanierung dieses einzigartigen antiken Baudenkmals ein.
G |
Fortis Colonia - 2000 Jahre
befestigtes Köln
|
Die Mitglieder
unterstützen in den
Arbeitsbereichen Römische Stadtmauer, Mittelalterliche Stadtmauer und
Preußische
Festungen die historischen Befestungen der alten Römerstadt. G
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Förderverein
Historischer
Park Deutz (FHPD) |
Die
Mitglieder unterstützen die Erhaltung und Pflege der Fundstellen
des rechts-rheinischen römischen Militär-Kastell Divitia. G
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G = Verein tätig im Bereich der Stadtgeschichte |
weitere gemeinnützige
Vereine
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Förderverein
Herzzentrum
Köln |
Der Verein fördert die
ideelle und materielle
Unterstützung
des Herzzentrums der Universitätsklinik Köln.
Den Initiatoren liegt insbesondere die Situation von
Herz-Kreislauf-Patienten in Köln und der Kölner Region „am
Herzen“.
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Verein
Deutsche Sprache/VDS
(überregional) |
Der VDS hat sich zum Ziel gesetzt
(Zitat), "die deutsche Sprache als eigenständige
Kultursprache zu erhalten und zu fördern, und sich dafür
einzusetzen, dass sich die deutsche Sprache gegen die
Überhäufung mit Wörtern aus dem Englischen (bzw dem sog. Denglisch) behauptet." |
weitere Mitgliedschaften
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1.
FC Köln e. V.
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Der 1. FC Köln e. V. ist mit über 100 000 Mitgliedern der größte Kölner Sportverein und steht nach Mitgliederzahlen an 4. Stelle der deutschen Fußball-Vereine (ca. 104 600, Stand: 20.11.2018).
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SPD |
Die SPD ist die älteste und mitgliederstäkste Partei Deutschlands (Stand Mitte 2018: ca. 450 000 Mitglieder).
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Anmerkungen
des
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GL_Köln/24.09.2019